Ein rabenschwarzer Tag für die HSG Baunatal
von HSG-Online-Redaktion
TSG Dittershausen - HSG Baunatal 27:20 (13:10)
Wurfposition: Dittershausens Fabian Rudolph ist hier gefährlich vor der Abwehr der HSG Baunatal mit Tim Hartung und Jannik Käse aufgetaucht, links Julian Braun. Foto: andreas fischer
Von Peter Fritschler (HNA/HSG)
Fuldabrück – Die TSG Dittershausen gewinnt seit langer Zeit wieder ein Derby gegen die HSG Baunatal. Die Baunataler die auf vier Leistungsträger verzichten mussten (Tim Range, Janik Richter, Jannis Kiekel und Luca Rietze) verloren in Dörnhagen mit 27:20 (13:10).
Das Ergebnis von 27:20 nach 60 Minuten war deutlich und drückte die Überlegenheit der Gastgeber aus – auch wenn die letzten beiden TSG-Treffer ins leere Baunataler Tor gingen, weil HSG-Trainer Mike Fuhrig mit einem siebten Feldspieler experimentierte. Aber da war die Partie sowieso entschieden.
Beim 9:8 oder 10:9 (26.) sah noch alles nach einem Duell gleichwertiger Teams aus. Auch beim 13:12 (34.) zeichnete sich noch nicht wirklich ab, wer dieses Spiel für sich entscheiden sollte. Je mehr aber Dittershausen die Initiative übernahm, desto weniger gelang den Baunatalern etwas. Die standen zwar in der Abwehr recht gut, strahlten aber im Rückraum kaum Gefahr aus.
Das lag daran, dass die Gastgeber in der Abwehr aggressiv spielten und die HSG-Angriffe schon im Keim erstickten. Dazu gelang Dittershausen offensiv fast alles. Und die TSG hatte bei dem einen oder anderen Wurf auch das Glück des Tüchtigen.
Logisch, dass TSG-Trainer Sead Kurtagic nach dem Spiel einen zufriedenen Eindruck machte. „Das war bestimmt das beste Spiel seit ich Trainer in Dittershausen bin“, freute sich der frühere Bundesligaspieler. „Das war für uns gegen einen der Ligafavoriten eine wichtige Standortbestimmung.“ Kurtagic lobte die Abwehr und Torhüter Jannik Lengemann.
„Das war ein schlechtes Spiel meiner Mannschaft, es lief überhaupt nicht. Dittershausen hat das super gemacht und gekämpft“, sagte HSG-Trainer Mike Fuhrig.
Bis kurz nach der Halbzeit tat sich die HSG Baunatal beim 34:23 (12:11)-Sieg bei der HSG Twistetal schwer und konnte sich nicht absetzen. Erst nach gut 40 Minuten schafften es die VW-Städter, mal drei, vier Tore vorzulegen. Als Jonas Kutzner in der 50. Minute das 25:19 erzielte, steuerte Baunatal langsam aber sicher dem Sieg entgegen. Mit 28:22 führte die HSG nach 54 Minuten und traf dann noch sechsmal, während Twistetal nur noch ein Tor erzielte. Christian Vogt war mit acht Treffern bester Baunataler Schütze.
HSG Baunatal
Henkel – Suter; Reinbold, Martin 1, Kutzner 1, Gnau, Vogt 2, M. Schäfer 3, Rudolph 5/4, Dexling 3, Käse 2, Hartung 3, P. Schäfer.
TSG Dittershausen
Lengemann - Rudolph 3 1/1, Gerlach, 5/4, Jentzsch 4, J. Braun, Julian 1, Stein 1, Bachmann 1, Kessler 1, Freitag, Appel 2, Koch 6, M. Benedix 3, Auel, F. Benedix
Entscheidungen der Schiedsrichter Schubert/Schulz:
HSG Baunatal: Strafwürfe 4/4 – Zeitstrafen 2 – gelbe Karten 1 – Disqualifikation 0
TSG Dittershausen: Strafwürfe 5/5 – Zeitstrafen 3 – gelbe Karten 1 – Disqualifikation 0
Fuwo: Schäfer, Huth; Witzel 1, Imberger, Pforr, L. Gericke 5/1, Barth 4, N. Gericke, Steiner 3, Kolata 4, Geßner 4, Kerning 1, Wolk 4/1, Helbing 4
Baunatal – Die HSG Baunatal hat auch ihr zweites Saisonspiel der Handball-Landesliga gewonnen. Im Derby gegen die HSG Fuldatal/Wolfsanger gab es in Hertingshausen einen 36:30 (18:16)-Erfolg. Und das, obwohl die VW-Städter in den letzten beiden Tagen vor dem Derby zwei Nackenschläge verdauen mussten. Erst knickte Jannis Kiekel im Training um (Bänderdehnung), dann zog sich Janik Richter einen doppelten Bruch in der linken Mittelhand zu und wird sehr lange ausfallen.
HSG-Trainer Mike Fuhrig war natürlich nach dem Sieg mehr als zufrieden: „Das war eine Klasseleistung, ich bin stolz auf die Mannschaft. Vor allem dass sie die Rückschläge an sich weggesteckt und dann auch die damit verbundenen Umstellungen gemeistert hat.“ Der frühere Nationalspieler war allerdings mit der Abwehr über 60 Minuten nicht so ganz zufrieden, „wir fangen zu viel Tore“.
Christian Vogt, der Kapitän der HSG, sieht es ähnlich wie sein Coach. „Das war ein wirklich gutes Spiel von uns, wir haben alles das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, so Vogt, der aber auch von der Abwehr in der Anfangsphase mehr Aggressivität erwartet hätte.
Logisch, dass Jendrik Janotta, der Trainer der HSG Fuldatal/Wolfsanger, nicht zufrieden war. „Wir hatten zu Beginn kein gutes Rückzugsverhalten, dazu haben wir unnötige Fehler gemacht, die von Baunatal prompt bestraft wurden“, so Janotta.
Paul Helbing, als Kapitän Nachfolger von Fynn Welch, bemängelte auch die Fehler, „vorne wie hinten“. Dazu habe man viele Bälle verworfen und in der Abwehr nicht aggressiv genug gearbeitet.
Die HSG Baunatal zeigte nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten in der Abwehr ein starkes Spiel. Im Ergebnis zeigte sich das vor allem in der ersten Halbzeit noch nicht. Die Gastgeber führten zwar 9:6, 11:8 und 12:9, doch die Vereinigten aus dem Fuldatal kamen immer wieder heran. Beim 12:12 (25.) allerdings das letzte Mal bis zum Ausgleich. So ging man mit der knappen Führung für Baunatal in die Pause.
Vorentscheidend war dann wohl die Phase kurz nach dem Wiederanpfiff. Christian Vogt (2), Adrian Rudolph und Jannik Käse machten bei Gegentoren von Lukas Kolata und Tobias Barth aus einem 20:17 ein 23:19. Fuldatal/Wolfsanger kam zwar immer wieder zurück, aber das rechte Rezept gegen das Konzept von Baunatal fehlte. Als zehn Minuten vor Spielende das 32:27 für die Gastgeber fiel, war die Partie eigentlich entschieden.
Die Gastgeber waren in diesem Derby über 60 Minuten den Gästen immer einen Schritt voraus. Rauften sich in der Abwehr nach anfänglichen Problemen ganz entscheidend zusammen und legten dort den Grundstein zum Erfolg. Und spielten im Angriff ein hohes Tempo, das machte an diesem Tag den Unterschied aus.HSG Baunatal: Strafwürfe 4/4 – Zeitstrafen 2 – gelbe Karten 1 – Disqualifikation 0TSG Dittershausen: Strafwürfe 5/5 – Zeitstrafen 3 – gelbe Karten 1 – Disqualifikation 0